Schacht Konrad - Alles wird gut

Westpreußen im Jahre 1899: der kleine Konrad Dings* findet beim Buddeln im Garten seines Elternhauses die Versteinerung einer urzeitlichen Meeresschnecke und ist schwer beeindruckt. Aus anfänglicher Liebhaberei erwächst im Laufe der Zeit eine lebenslang andauernde Leidenschaft für Alles, was da so in der Erde vergraben liegen könnte.

Nachdem er in den 1930er Jahren als junger Bergbauingenieur in den »Hermann-Göring-Werken« bei Salzgitter Karriere gemacht hat, beschliesst der unternehmungslustige Konrad, sich seinen lang gehegten Jugendtraum zu erfüllen. Er erwirbt ein Grundstück bei Bleckenstedt, wo er auf eigene Faust mit archäologisch Ausgrabungen beginnt, jedoch zur seiner großen Enttäuschung nur schnödes Eisenerz findet.

Dieses heute als »Schacht Konrad« bekannte Bergwerk mit dem imposanten Förderturm, der als heimliches Wahrzeichen der Gegend gilt, wird von den neuen Eignern liebevoll instand gehalten, um es einem höheren Zweck zuzuführen.Inspiriert von den Amerikanern, die seit Ewigkeiten ihr Gold in einem alten Fort vor den Augen der Öffentlichkeit verbergen, wurde vor einiger Zeit die Aufsehen erregenden Idee geboren, im »Schacht Konrad« Fässer mit noch viel wertvollerem Metall einzulagern, damit sie niemand klauen kann. Auch soll ein geheimer Plan existieren, das Bergwerk zu Ehren Konrads in »Ende-Lager« umzutaufen.

So kann man den Schacht getrost auch als »niedersächsisches Fort Knox« bezeichnen, wenn man den nötigen Humor besitzt. Nach erfolgreichem Umbau steht den kommenden Generationen dann eine strahlende Zukunft bevor, und in Salzgitter wird Bauland endlich wieder bezahlbar. Mit Sicherheit.

 

*Name vom Verfasser geändert